Ressourcenprogramm Humus
Per 1. August 2017 startet im Kanton Solothurn das 6-jährige Ressourcenprogramm «Humusbewirtschaftung in der Landwirtschaft». Die Projektträgerschaft setzt sich zusammen aus dem Amt für Landwirtschaft, dem Amt für Umwelt und dem Solothurner Bauernverband.
Humus ist ein zentraler Bestandteil für die Erhaltung der Bodenfruchtbarkeit und der Ertragsfähigkeit der Böden in der Landwirtschaft. Er sorgt für einen besseren Wasser- und Lufthaushalt und hilft den Kulturen Trockenperioden besser zu überstehen. Es gilt deshalb, zu dieser wichtigen Ressource Sorge zu tragen und eine nachhaltige Bewirtschaftung sicherzustellen. Auf viehlosen oder viehschwachen Ackerbaubetrieben ist eine humuserhaltende oder – aufbauende Bewirtschaftung schwieriger als auf Betrieben mit einem höheren Tierbesatz. Um auf diese Herausforderung aufmerksam zu machen und diese Problematik anzugehen, wurde das kantonale Ressourcenprogramm Humus ausgearbeitet. Im einjährigen Praxistest mit 11 Landwirtschaftsbetrieben wurden die humusaufbauenden Massnahmen sowie die Berechnung der Humusbilanz getestet, um die Praxistauglichkeit zu prüfen und die Schwächen des Projektes zu erkennen. Ausgehend davon wurde das kantonale Ressourcenprojekt Humus angepasst und laufend verbessert.
Das Humusprojekt umfasst zwei Teile:
- Humusbilanz
Grundvoraussetzung zur Teilnahme am Projekt ist die Berechnung der sogenannten Humusbilanz. Darin werden die Zufuhr und der Abbau von organischer Substanz auf den einzelnen Flächen dem gesamten Betrieb miteinander verglichen. Sie ist ein Hilfsmittel, um abzuschätzen, ob und wie die Bewirtschaftung der Flächen den Humusgehalt fördern oder erhalten kann oder ob das Risiko für einen Humusverlust besteht. Die Humusbilanz kann zudem als Planungsinstrument verwendet werden, um die Bewirtschaftung an die betrieblichen Gegebenheiten anzupassen und die Humusbewirtschaftung zu optimieren. Ausserdem kann das Humusbilanztool als Hilfsmittel bei der Planung der auf dem Betrieb umgesetzten Massnahmen eingesetzt werden. Anleitungen zum Humusbilanztool finden Sie auf der Homepage vom Amt für Landwirtschaft Kanton Solothurn.
- Humusaufbauende Massnahmen
Mit den verschiedenen Massnahmen in der Bewirtschaftung soll der Humusgehalt in Ackerböden positiv beeinflusst werden. Dazu gehören Massnahmen in den Bereichen „Zwischenkulturen und Gründüngungen“, "Kunstwiesen in der Fruchtfolge“ sowie „Organische Düngung“. Das Merkblatt zu den verschiedenen Massnahmen ist auf der Homepage vom Amt für Landwirtschaft Kanton Solothurn zu finden.
Ziele des Projektes
- Humusaufbau auf Ackerböden fördern bzw. einen hohen Humusgehalt erhalten
- Bodenfruchtbarkeit nachhaltig sicherstellen
- Sensibilisierung der Landwirte/-innen für die Thematik Humusgehalt der Böden
- Optimieren der Humusbewirtschaftung im Sinne einer guten landwirtschaftlichen Praxis
Wer kann mitmachen?
- Direktzahlungsberechtigte Landwirte/-innen mit Wohnsitz im Kanton Solothurn
- Betriebe mit mind. 4.5 ha offene Ackerfläche können die Massnahme „Humusbilanz berechnen“ anmelden
- Betriebe mit mind. 4.5 ha offene Ackerfläche und max. 1.1 GVE pro ha düngbare Fläche können zudem die humusaufbauenden Massnahmen anmelden.
- Auf Flächen im Perimeter des Nitratprojektes wird nur die Massnahme „Humusbilanz berechnen“ unterstützt.
Unterstützung / Beratung
In jedem Bezirk steht den interessierten Landwirten/-innen ein regionaler Berater als Anlaufstelle bei Fragen oder Unklarheiten zur Verfügung. Eine Liste der Ansprechpersonen finden Sie hier.
Anmeldung und Termine
Eine Anmeldung ist nicht mehr möglich.
Weitere Informationen zum Projekt sowie das Merkblatt zu den verschiedenen Massnahmen finden Sie auf der Homepage vom Amt für Landwirtschaft Kanton Solothurn.
Medien:
- Solothurner Zeitung, "Bauern sollen besser zum Boden schauen", 12.09.2017
- Radio SRF, "Sie haben keinen Mist: Ackerbauern sollen Boden besser pflegen", 11.09.2017